Banner

Vorstellung des Schulgartens, 16.5.22, OB, Fischer, Presse

expand_more


Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Belz, sehr geehrter Herr Fischer, liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Vertreter der Presse, liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich darf Sie als Schulleiter des MPG herzlich begrüßen! In unserem Schulgarten, der „Oase für Wildbienen“. Hier sehen Sie keine Schulbank, hier sehen Sie kein Whiteboard und keinen Videobeamer, der ein gut ausgeleuchtetes Foto einer Wildbiene an die Wand wirft. Hier wird gelernt in der freien Natur!
Aber als erstes darf ich Ihnen die wichtigsten Personen im Schulgarten vorstellen: unsere Schülerinnen und Schüler. Da ist zuallererst die Arbeitsgemeinschaft Schulgarten. Sie ist heute aufgerufen, den Grundschülern der Friedrich-Silcher-Grundschule hier auf dem Campus unsere „Oase für Wildbienen“ zu erklären. Ihnen zu erklären, warum Insektenschutz in die Schule muss. Und ihnen zu erklären, was man dafür alles tun muss. Jeden Montag um diese Uhrzeit. Die Schulgarten-AGler arbeiten z.T. mit großer Energie. Man hat das Gefühl, dass da der Bewegungsdrang nach 6 Stunden Schulbank drücken ausgelebt wird! Und dann sind da die Schülerinnen und Schüler des bilingualen Unterrichts der Klasse 9. Diese erklären auch gerne den Schulgarten und zwar auf Englisch. Ein Beispiel, wie der Insektenschutz in den Schulunterricht kommt, und zwar in das Fach Biologie der Klasse 9, auf Deutsch und – im bilingualen Unterricht – sogar auf Englisch.


Dann darf ich Ihnen unsere zwei Leiter der Arbeitsgemeinschaft vorstellen, Frau Weiß und Herr Fees, ihres Zeichens Lehrkräfte für Biologie hier am MPG. Und schließlich noch Herrn Müller, unseren Schulsozialpädagogen. Herr Müller nutzt dann für seine Schülergespräche schon einmal die Feuerstelle dort: beim Anschüren, also bei einer gemeinsamen Aktivität, ergeben sich häufig viel leichter Gespräche.
Herr Oberbürgermeister Dr. Belz, durch Ihr Kommen unterstreichen Sie die Wichtigkeit dieser „Oase für Wildbienen“. Warum „Oase“? Nun, dieser Schulgarten ist ein Ort, an dem Wildbienen zum Trinken kommen. Allerdings nicht einfach von Wasser, sondern von energiegeladenem Wasser: nämlich Nektar. Nektar, eine Mischung von Wasser mit Zucker, ein energy-drink, den Blütenpflanzen als Lockstoff für unsere Wildbienen bereithalten.
Die Blütenpflanzen locken die Wildbienen zu sich, damit diese eine wertvolle Fracht transportieren: den Pollen der Blütenpflanzen. Zwar ist Pollen für einige unter uns ein Ärgernis, das zu allergischen Reaktionen wie eine laufende Nase führt. Für Pflanzen aber ist Pollen ein Träger von Information, also sozusagen ein USB-Stick, der bei Bestäubung zur Bildung von Samen führt, die im nachfolgenden Jahr zu neuen Pflanzen auswachsen.
So ganz selbstlos transportieren die Wildbienen den Pollen aber nicht: einen Teil davon fressen sie. Das ist als ob der Pizzabote erst einmal ein Stück der Pizza selbst aufisst, bevor er die Pizza anliefert. Und dann noch ein Stück für seine Kinder abzwackt..
Aber wie ist es mit der Honigbiene? Kann nicht die Honigbiene das auch alles leisten? Nein, das kann sie nicht. Honigbienen fliegen nur einen kleinen Teil aller Blütenpflanzenarten an und lassen einen großen Teil links liegen. Die über 500 Arten von Wildbienen in Deutschland decken aber alle Blütenpflanzenarten ab. Aber können wir nicht auf diese anderen Blütenpflanzenarten verzichten? Nein, das können wir nicht. Diese biologische Vielfalt, die genetische Vielfalt und die Artenvielfalt, ist unser Garant für die Resilienz der Ökosysteme: Je größer die biologische Vielfalt, desto besser können sich bei sich ändernder Umwelt wie bspw. durch den Klimawandel neue Lebensgemeinschaften bilden. Und nun erkunden Sie unsere „Oase für Wildbienen“!