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Leseabend der Klasse 6d

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Als es draußen auf einmal blitzte und donnerte und Krabat die Mühle im Koselbruch betrat, wurde es ganz besonders spannend und ich konnte mir genau vorstellen, wie sich Krabat gerade fühlt.

Schülerin 6d

Am Freitagabend, dem 08.04.2022, traf sich die Klasse 6d zu einem gemeinsamen Leseabend im Klassenzimmer 214 des Max-Planck-Gymnasiums. Dieser Abend sollte den Schülerinnen und Schülern den Einstieg in die Lektüre des Jugendbuches „Krabat“ von Otfried Preußler erleichtern, ihnen neue Welten eröffnen und die Freude am Lesen wecken. Denn Vorlesen schafft Gemeinschaft und regt die Fantasie an, was dann wiederum die Entwicklung von Sprache und Denken fördert.

In kleinen kuscheligen Gruppen fanden sich die Kinder mit Decken und Kissen im Klassenzimmer ein und genossen sichtlich die Ruhe und besondere abendliche Stimmung des menschenleeren Schulhauses. So begann der Leseabend mit dem Betrachten verschiedener Bilder, die zunächst die eigene Fantasie anregen sollten. Die Schülerinnen und Schüler schilderten ihre ersten Eindrücke und stellten Hypothesen auf, worum es in dem Buch gehen könnte. Anschließend las Herr Skowronnek die ersten beiden Kapitel vor, sodass sich die Kinder ganz auf den Inhalt des Buches einlassen konnten. Gebannt lauschten sie der eindrucksvollen Stimme und kuschelten sich in ihre Decken: Als Krabat zum ersten Mal die Mühle im Koselbruch betritt, brach ein ungewöhnlich starkes Gewitter über Böblingen aus und tauchte das MPG in eine geheimnisvolle, fast schaurige Stimmung. Der Regen prasselte gegen die Fenster, der Donner grollte, und die Blitze zuckten am Himmel, während Krabat im Buch die Stufen in der Mühle hinaufsteigt. Wer hatte diesen „Wetterdeal“ mit Petrus geschlossen? Frau Hottenträger?

Im Anschlussgespräch waren die Kinder von diesem Erlebnis ganz begeistert und beschrieben diesen Moment als besonders „magisch“. Nach dem Vorlesen der ersten Kapitel bastelten die Schülerinnen und Schüler Rabenlesezeichen, die sie während der Buchlektüre als Orientierungshilfen benutzen können. Auch ein weiteres selbstgebasteltes Lesezeichen dient der Markierung von Ist- und Sollzuständen des individuellen Leseprozesses. Im Anschluss daran fand noch einmal eine Vorlesephase statt. Der Inhalt der ersten Kapitel wurde in einem anschließenden Gespräch inhaltlich thematisiert. Natürlich durfte neben der ganzen Spannung auch eine kleine Stärkung nicht fehlen. So machten sich in einer Pause alle über das Vesper und die leckeren selbstgebackenen Muffins her und genossen den gemeinsamen Gedankenaustausch. Auch beliebte Bewegungsspiele und Auflockerungsaktivitäten durften an dem Abend nicht zu kurz kommen und wurden von den Kindern mit viel Elan und einer großen Portion Motivation angegangen. Das gemeinsame Spielen bereitete allen nach der langen Coronaphase ganz besonders viel Freude. Als es draußen schon dunkel wurde, erhielten die anwesenden Schülerinnen und Schüler noch ihre Bücher, die sie dann zur eigenen Lektüre über die Osterferien nutzen sollten.

Als gegen 20 Uhr das letzte Buch zugeklappt wurde und das Licht ausging, schauten wir auf einen wunderschönen Leseabend zurück, bei dem uns mal wieder gezeigt wurde, dass „Bücher […] fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie [sind]“ (James Daniel). Am Schultor nahmen die Eltern ihre glücklichen Kinder in Empfang. Der Leseabend war für alle Teilnehmenden ein schönes Erlebnis und ein guter Start in die Lektüre des Buches im Rahmen des Deutschunterrichts.

Britta Hottenträger (HB)